Die Wissenschaft hinter Una Health für Diabetes erklärt

Die konventionelle, lebensstilorientierte Therapie von Diabetes Typ-2 basiert häufig auf allgemeinen Empfehlungen. Neue wissenschaftliche Erkenntnisse deuten jedoch darauf hin, dass die individuelle Stoffwechselantwort auf identische Verhaltensweisen erheblich variieren kann. Una Health adressiert diese Herausforderung mit einem datenbasierten, verhaltensorientierten Ansatz.

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Autor:
Steve Schulz
Medizinstudent und Content Creator
bei Una Health

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Fachlich geprüft von:
Dr. Matthew Fenech (MD)
Diabetologe, Gründer und Medizinischer Leiter von Una Health

Die Wissenschaft
 

Die Therapie des Typ-2-Diabetes befindet sich im Umbruch. Über lange Zeit stützten sich lebensstilorientierte Ansätze auf allgemeine Empfehlungen – in der Annahme, dass vergleichbare Maßnahmen bei allen Patient:innen ähnliche Effekte erzielen. Doch aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse zeichnen ein anderes Bild: Die Reaktion des Blutzuckers auf identische Verhaltensweisen, insbesondere nach Mahlzeiten, kann von Person zu Person erheblich variieren. Zahlreiche Faktoren wie Mikrobiom, Insulinsensitivität, Tageszeit, Schlafqualität, Stress und körperliche Aktivität beeinflussen diesen Verlauf. Die Konsequenz: Pauschale Empfehlungen greifen zu kurz, um der Realität des individuellen Stoffwechsels gerecht zu werden.

Vor diesem Hintergrund setzt Una Health auf einen datenbasierten, verhaltensorientierten Therapieansatz, der über klassische Ernährungsratschläge hinausgeht. Das Programm verbindet kontinuierliche Glukosedaten mit einer intelligenten Datenanalyse, verhaltenswissenschaftlicher Begleitung und individualisiertem Biofeedback. So werden nicht nur Zusammenhänge zwischen Lebensstil und Stoffwechsel sichtbar, sondern Patient:innen gewinnen Erkenntnisse, die ihnen helfen können, ihr Verhalten im Alltag gezielt zu reflektieren und anzupassen.

Im Folgenden werden die wissenschaftlichen Prinzipien vorgestellt, auf denen das Programm von Una Health basiert. Im Zentrum stehen dabei die personalisierte Interpretation kontinuierlicher Glukosedaten, das therapeutische Potenzial von Biofeedback sowie evidenzbasierte Strategien der Verhaltensänderung.

 
 

"In meiner klinischen Arbeit habe ich häufig erlebt, wie schwer es Patient:innen fällt, ihr Verhalten mit den Ergebnissen in Verbindung zu bringen. Unsere digitale Therapie schließt genau diese Lücke: Sie liefert zeitnahe, personalisierte Rückmeldungen – und hilft Patient:innen zu verstehen, wie ihr Körper im jeweiligen Moment reagiert. So entsteht ein klares Verständnis für den Zusammenhang zwischen Lebensstil und Blutzuckerkontrolle – die Grundlage für nachhaltige Verhaltensänderung."

Dr Matthew Fenech (MD)
Diabetologe, Gründer und Medizinischer Leiter von Una Health

 

1. Kontinuierliche Glukosemessung: Die Basis personalisierter Interventionen

Im Unterschied zur punktuellen Blutzuckermessung erlaubt die kontinuierliche Glukosemessung (mittels CGM-Sensor) eine lückenlose und hochaufgelöste Erfassung des Blutzuckerverlaufs unter realen Alltagsbedingungen. Dadurch wird sichtbar, wie der Stoffwechsel tatsächlich auf Mahlzeiten, Bewegung, Stress oder Schlaf reagiert – und nicht nur, wie er sich unter Laborbedingungen verhält.

Una Health nutzt diese Daten, um gemeinsam mit den Patient:innen ein individuelles metabolisches Profil zu erstellen. Durch die Kombination von Glukosewerten mit Tagebuchdaten, die Ernährung, Bewegung und andere Lebensstilfaktoren dokumentieren, werden Muster erkannt und ausgewertet. Die von Una eingesetzten Algorithmen bereiten die Ergebnisse in Form von klaren, intuitiven Rückmeldungen auf, die dabei helfen, den eigenen Stoffwechsel besser zu verstehen – sowohl für Patient:innen als auch für behandelnde Ärzt:innen.

 

2. Glukosevariabilität: Dynamik erkennen und Risiken besser einschätzen

Der HbA1c-Wert liefert zwar eine grobe Einschätzung der durchschnittlichen Blutzuckerlage, lässt aber kurzfristige Schwankungen, sogenannte Glukosevariabilität, unberücksichtigt. Gerade diese Schwankungen stehen jedoch zunehmend im Fokus klinischer Forschung, da sie als unabhängiger Risikofaktor für diabetische Folgeerkrankungen gelten und sich auch unmittelbar auf das Wohlbefinden auswirken können.

Una Health stellt diese Dynamik gezielt in den Mittelpunkt der Auswertung. Patient:innen erhalten nicht nur Informationen über Mittelwerte, sondern auch über die Stabilität ihrer Blutzuckerwerte im Tagesverlauf. Diese Visualisierung der Stoffwechseldynamik fördert das Verständnis für individuelle Reaktionsmuster und hilft dabei, konkrete Handlungsoptionen zu entwickeln – etwa im Hinblick auf Ernährung, Bewegung oder Alltagsroutinen.

 

3. Postprandiale Glukosereaktion: Individualisierung durch eigene Daten

Ein zentrales Anwendungsfeld der kontinuierlichen Glukosemessung ist die Analyse der postprandialen Glukosereaktion – also der Blutzuckerentwicklung nach dem Essen. Studien zeigen: Zwei Menschen können auf die gleiche Mahlzeit vollkommen unterschiedlich reagieren, abhängig von Faktoren wie Mikrobiom, Insulinsensitivität, Tageszeit, Schlaf oder Stress.

Una Health verknüpft die Glukosedaten mit einem Mahlzeitentagebuch, das Patient:innen bequem in der App führen. So werden individuelle Reaktionsmuster sichtbar, und Mahlzeiten lassen sich im Kontext des persönlichen Stoffwechsels bewerten.

Auf Basis dieser Erkenntnisse entwickeln Patient:innen ein wachsendes Repertoire an Mahlzeiten, die ihren Blutzucker stabil halten. Diese datenbasierte Selbstbeobachtung legt den Grundstein für eine personalisierte Ernährungsstrategie – nicht auf Basis allgemeiner Regeln, sondern der eigenen, erlebten Stoffwechselreaktionen.

 

4. Biofeedback: Verhalten erfahrbar machen

Oft bleibt der Zusammenhang zwischen dem eigenen Verhalten und dem Blutzucker abstrakt. Biofeedback schließt diese Lücke: Es macht physiologische Prozesse durch Echtzeitdaten unmittelbar erfahrbar. Patient:innen sehen nicht nur, ob der Blutzucker im Normbereich liegt, sondern auch, wie ihr Alltag ihn beeinflusst – zum Beispiel ob eine kurze Bewegungseinheit nach dem Essen den Anstieg abflacht oder ob Schlafmangel die Werte negativ beeinflusst.

Una Health übersetzt diese Daten in verständliche, visuelle Darstellungen, die helfen, die Effekte des eigenen Handelns direkt zu erkennen. Dieses Prinzip ermöglicht Patient:innen, selbständig wirksame Verhaltensstrategien zu entwickeln – gestützt auf ihre eigenen, objektiven Daten statt auf allgemeine Empfehlungen.

Biofeedback dient hier nicht nur als Diagnose- oder Kontrollwerkzeug, sondern vor allem als Lerninstrument: Es unterstützt Patient:innen dabei, allmählich ein intuitives Gespür für den eigenen Stoffwechsel zu entwickeln und ihr Verhalten entsprechend zu justieren.

 

5. Verhaltenswissenschaftliche Strategien: Strukturierte Veränderung im Alltag

Una Health unterstützt Patient:innen dabei, nicht nur ihre Stoffwechselreaktionen besser zu verstehen, sondern diese Erkenntnisse auch in konkrete und nachhaltige Verhaltensänderungen zu übersetzen. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie neue, gesundheitsförderliche Routinen im Alltag verankert werden können – und wie es gelingt, sie langfristig beizubehalten.

Dabei kommt ein verhaltenswissenschaftlich fundierter Ansatz zum Einsatz, der darauf abzielt, neue Gewohnheiten nicht als einmalige Vorsätze, sondern als stabile Bestandteile des Alltags zu etablieren. Im Unterschied zu klassischen Empfehlungen werden keine abstrakten Verhaltensziele formuliert, sondern konkrete, realistisch umsetzbare Schritte angestoßen, die sich an den persönlichen Rahmenbedingungen der Patient:innen orientieren. Durch diesen Ansatz entstehen alltagsnahe Lernprozesse, in denen Handlung, Erfahrung und Reflexion systematisch miteinander verknüpft werden.

Im Rahmen des Programms werden Patient:innen ermutigt, ihre eigenen Verhaltensmuster zu beobachten, kleine Veränderungen gezielt auszuprobieren und die erlebten Auswirkungen zu reflektieren. Dieses schrittweise Vorgehen stärkt nicht nur das Bewusstsein für die eigenen Entscheidungsprozesse, sondern legt auch die Grundlage für ein wachsendes Gefühl von Selbstwirksamkeit. Fachliche Begleitung und digitales Coaching unterstützen diesen Prozess, ohne neue Hürden aufzubauen. So entsteht ein individueller Veränderungspfad, der sich in den Alltag integrieren lässt und über kurzfristige Motivation hinaus auf nachhaltige Stabilität abzielt.

 

Fazit: Individuelle Reaktionsmuster erkennen – Verhalten wirksam verändern

Una Health setzt dort an, wo klassische Empfehlungen oft an ihre Grenzen stoßen: bei der individuellen Vielfalt menschlicher Stoffwechselreaktionen und dem Erlebbarmachen im Alltag. Durch die Kombination von kontinuierlicher Glukosedatenerfassung, Biofeedback und verhaltenswissenschaftlichen Methoden erhalten Patient:innen eine differenzierte und zugleich alltagspraktische Unterstützung bei der Veränderung ihres Lebensstils.

Im Mittelpunkt steht dabei nicht die Einhaltung starrer Regeln, sondern das Verständnis für die eigenen physiologischen Reaktionsmuster – und die Fähigkeit, dieses Wissen für selbstbestimmte und nachhaltige Verhaltensänderungen zu nutzen.

So entsteht ein neuartiger, datengetriebener Zugang zur nicht-medikamentösen Diabetestherapie: evidenzbasiert, personalisiert und direkt im Alltag umsetzbar.

 
 
 

Das bietet Una Health für Diabetes

  • Innovativ - Intermittierende Glukoseeinblicke treffen auf Verhaltenswissenschaft 

  • Einfach - Beste Bewertung von Nutzer:innen dank einfacher Handhabung und persönlicher Begleitung

  • Ganzheitlich - Zu Hause begleitet zu Lebensstil, Verhaltenspsychologie, Glukose und Therapieumsetzung

  • Für alle - Entwickelt und erstattungsfähig für jede Person mit Diabetes Typ 2 unabhängig von der Medikation (mit/ohne Insulin) 

  • Fundiert - Nachgewiesene Wirksamkeit vom BfArM bestätigt

  • Sicher - Erfüllt alle Anforderungen an Sicherheit und Datenschutz

  • Auf Rezept - Extrabudgetär und zuzahlungsfrei auf Rezept

 
  • 1) Zeevi, D., Korem, T., Zmora, N., Israeli, D., Rothschild, D., Weinberger, A., Ben-Yacov, O., Lador, D., Avnit-Sagi, T., Lotan-Pompan, M., Suez, J., Mahdi, J. A., Matot, E., Malka, G., Kosower, N., Rein, M., Zilberman-Schapira, G., Dohnalová, L., Pevsner-Fischer, M., ... Segal, E. (2015). Personalized Nutrition by Prediction of Glycemic Responses. Cell, 163(5), 1079-1094. https://doi.org/10.1016/j.cell.2015.11.001

    2) Fenech, M., Grimm, P., & Steele, D. (2022). Personalised Nutritional Recommendations Based on Individual Post-Prandial Glycaemic Responses Improve Glycaemic Metrics and PROMs in Patients with Type 2 Diabetes: A Real-World Assessment. Nutrients, 14(11), 2251. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC9145975/

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5 Fragen in die Praxis: Mit dem Diabetologen Dr. med Jan Vachta

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